Lohnbearbeitungsbestellungen in den Kundenauftragsbestand

Eine kleine Episode hierzu, die gleichzeitig eine Lanze für Negativtests brechen soll.

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In verschiedenen Werken meines Kunden werden Lohnbearbeitungsbestellungen (Positionstyp “L”) in den Kundenauftragsbestand (Kontierungstyp “E”) getätigt. Dies führte zunächst dazu, dass beim Wareneingang zur LB-Bestellung die Bestandsveränderungsbuchung und der Fremdbearbeitungsanteil via OKB9 auf die jeweilige MGK-Kostenstelle kontiert wurden, dagegen der Verbrauch der dem Lohnbearbeiter beigestellten anonymen Komponenten auf die betreffende Kundenauftragsposition. Da das LB-Material im Rahmen des Fertigungsprozesses zum Standardpreis verbraucht wird, wären bei der beschriebenen Standardlogik die Beistellkomponenten dem Fertigerzeugnis doppelt belastet worden. Aus diesem Grund bestand die Anforderung, auch den Verbrauch der Beistellkomponenten per OKB9 auf die MGK-Kostenstelle zu kontieren.

Diese Anforderung wurde zunächst gemäß “Anleitung” im SAP-Hinweis 1054438 für die Bewegungsarten 543 und 544 in Kombination mit Sonderbestandskennzeichen O wie folgt realisiert:

  1. Customizing für den MM-Feldstatus: Feld Kundenauftrag wurde ausgeblendet
  2. Customizing für die MM-Kontomodifikation: Für die relevante Kontierungszeile wurde Prüfen auf initial gesetzt.
  3. Customizing für CO-Meldungen: Ein Eintrag mit der Nachricht KI 114 wurde angelegt und der Wert für Dialog und Batch auf E gesetzt. Laut Hinweis 683838 wird bei dieser Einstellung kein Kontierungsobjekt mehr aus dem Kundenauftrag nachgelesen und stattdessen direkt in die Vorschlagskontierung OKB9 verzweigt.

Die dritte Aktivität führte dann beim “Mischbeschaffungsprozess” (ein im Normalfall eigengefertigtes KMAT wird Intercompany-fremdbeschafft) in einem anderen Werk unerwartet zur Fehlermeldung KI235, weil die Preisdifferenzen aus Bestellwert minus KMAT-S-Preis von 0 beim Wareneingang in den Kundenauftragsbestand nicht mehr auf die betreffende Kundenauftragsposition kontiert werden konnten. Behelfsweise wurde daher ein Innenauftrag in die OKB9 aufgenommen, der anschließend per KB11N auf die betreffenden Kundenauftragspositionen umgebucht wurde.

Nachdem getestet wurde, dass die LB-Thematik in den oben genannten Werken weiterhin wie gewünscht funktionierte, wurde die Meldung KI114 zunächst insofern abgeschaltet, als der Eintrag im Customizing der CO-Meldungen mit “-” belegt wurde.

In weiterer Folge trat dann aber bei Intercompany-Ersatzteilbestellungen mit Kontierungstyp M (Sonderbestandskennzeichen = E, initiales Verbrauchskennzeichen) eines Buchungskreises mit Einkaufskontoabwicklung das Phänomen auf, dass aufgrund des besagten “-” in Kombination mit dem initialen Verbrauchskennzeichen aus den in der Bestellung kontierten Kundenauftragspositionen das Ergebnisobjekt als Kontierungsobjekt ermittelt wurde. Das führte zur Fehlermeldung KF018, wonach das relevante Einkaufskonto im Ergebnisschema FI keinem Wertfeld zugeordnet sei.

Als Gegenmaßnahme wurde letztlich die Meldung Ki114 von “-” in “I” geändert, was laut SAP bewirkt, dass alle CO-Objekte außer dem Ergebnisobjekt aus dem Kundenauftragsstamm nachgelesen werden. Diese „Ausklammerung“ liege nahe, da ein Ergebnisobjekt unter Umständen immer im Kundenauftrag abgeleitet, aber nicht unbedingt als Kontierung gewünscht wird.

Langer Rede kurzer Sinn: Hätte man unter diesen Umständen nicht besser gleich auf die o. g. Aktivität 3 im SAP-„Kochbuch“ verzichten können/sollen? Forschungsprojekt für den nächsten langen Winterabend.

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